Beiträge zum Thema “Restauration”
Der Unzufriedene Mensch findet keinen bequemen Stuhl
Die erhaltenen Gegenstände unser lieben AV Frisia aus der Gründungszeit und den Jahren vor 1914 sind leider nicht sehr zahlreich. Zwei Weltkriege und die Zeit des Verbotes der Aktivität führten zu großen Verlusten. Um so mehr erfreuten sich alle Aktiven an den wenigen verbliebenen Stühlen aus dem ersten Frisenhaus, die bis heute nicht nur als museale Anschauungsobjekte dienen, sondern fast täglich und besonders bei Kneipen und Konventen benutzt werden. Alle ehemaligen Senioren werden sich an das erhebende Gefühl erinnern, auf dem thronartigen »Consenioratsstuhl« Platz nehmen zu dürfen. Doch die langen Jahre und der nicht immer achtsame Umgang haben ihre Spuren hinterlassen. Das lederne Sitzpolster des einzig verbliebenen Chargensessels war durchgesessen, die Lehnenbespannung beschädigt und spröde. Bei fast allen Kneipstühlen waren die Sitzflächen lose, teilweise unsachgemäß repariert und die Stühle „aus dem Leim". Die Beizung war größtenteils abgescheuert, die Füße beschädigten das Parkett, weil Gleiter fehlten oder kaputt waren. Die Stifter und Stifterinnen (!) der Stühle wären wohl wenig erfreut, wenn sie den teilwise erbärmlichen Zustand ihrer handgefertigten und geschnitzten Geschenke an die Frisia gesehen hätten. Doch nun sind alle wieder präsentabel! Ein auf Möbelbau und Restauration spezialisiertes Unternehmen am Niederrhein hat alle Stühle vorbildlich wiederaufgearbeitet. Die geprägte und bemalte Lederbespannung wurde selbstverständlich belassen, ebenso wie die Sitzfläche, so dass dass ansehnliche Alter des Mobiliars erkennbar bleibt. Alle Lederapplikationen wurden geölt und der Aktivität eine Pflegeempfehlung übergeben. Die Holzelement wurden komplett neu verleimt, gezapft und gebeizt. Sogar einzelne fehlende Holzelteile wurden fachgerecht ersetzt und die Gravuren restauriert.