Nachruf für Bundesbruder Josef Stimpel
Von Gregor Stimpel
- 3 Minuten - 523 Wörter* 22.11.1937 rec. 24.11.1959 † 22.03.2023
Unser Bundesbruder Josef Stimpel, mein Vater, ist am 22.03.2023 in seinem Haus in Hildesheim im Kreis seiner Familie friedlich entschlafen.
Er wurde am 22.11.1937 als erstes von fünf Kindern seiner Eltern, Dr.med.vet. Josef Stimpel (Saxo-Silesia) und Elisabeth Stimpel in Breslau geboren, da sein Vater zu dieser Zeit als Veterinär an einem Pferdelazarett der Wehrmacht beschäftigt war. Während des zweiten Weltkrieges zog die Familie in die Heimat seiner Mutter nach Achtum bei Hildesheim. Dann ging es weiter nach Lauenförde an der Weser, wo sein Vater eine Praxis als Landtierarzt hatte. Zu Ostern 1958 bestand er das Abitur am König-Wilhelm-Gymnasium in Höxter. Er gehörte zum ersten Geburtsjahrgang, in dem Wehrpflichtige für den Grundwehrdienst eingezogen wurden, diesen Dienst hat er in Munster in der Heide absolviert. Nach einem längeren Praktikum bei Mannesmann in Düsseldorf begann Josef Stimpel zum Wintersemester 59/60 das Studium des Maschinenbaus in Hannover, kam schnell in Kontakt mit Frisia und wurde am 24.11.1959 recipiert. Höhepunkte seiner aktiven Frisenzeit waren sicher das Seniorat zum 60. Stiftungsfest und die Mitarbeit im Vorort 62/63 als Schriftführer. Von den Erlebnissen und Erfahrungen seiner Aktivenzeit hat er gerne und oft erzählt. Während seiner Studienzeit hat er in Hannover auch seine spätere Frau Monika kennengelernt, sie haben am 22.10.1966 in der Herz-Jesu-Kapelle in der Hildesheimer Straße kirchlich geheiratet, die Trauung wurde von unserem Ehrenmitglied Pater Josef Elbern SJ geleitet. Josef Stimpel hat sein gesamtes Berufsleben bei der Continental AG (später ContiTech) an verschiedenen Standorten in Hannover verbracht. In der ersten Hälfte waren dies Stationen in der Entwicklungs- und Produktionsleitung von Kunststoff- und Schaumstoffteilen, später Leitung des Bereiches Umweltschutz und Energiewirtschaft. Seit 1971 wohnt die Familie in Hildesheim in dem Haus, das vorher seine Großeltern bewohnt haben. Die Familie wuchs um zwei Söhne (Gregor und Hendrik) und eine Tochter (Katrin). Während dieser Zeit blieb der Kontakt zu Frisia und den Bundesbrüdern eng, ich erinnere mit an einige Spießbratenessen im Frisengarten, die ich als Kind miterleben durfte und die fester Bestandteil des Stiftungsfestprogramms zu dieser Zeit waren. Während des ersten Altherrenseniorats von Ansgar Schulte war er Altherrenschriftführer. Die Entwicklung der Verbindung hat er immer interessiert aber auch kritisch verfolgt. Auch im CV - Altherrenzirkel in Hildesheim war er sehr aktiv und hat dort über zwei Jahrzehnte im Vorstand mitgearbeitet. In seiner Freizeit hat er gerne für Haus, Garten, Kinder und sechs Enkelkinder gebastelt. Er liebte die Natur und war gerne mit dem Fahrrad unterwegs, viele Urlaubsreisen führten an die Ostsee. Josef war sicher nicht jemand, der durch lange, ausgefeile Reden auf sich aufmerksam machen wollte oder der im Mittelpunkt einer Diskussion stehen wollte, seine Stärke war die tatkräftige Umsetzung von Entscheidungen. Sicherlich eine Persönlichkeit mit Ecken und Kanten, der sich auch nicht zu Schade war, seinen Freunden unter vier Augen deutlich die Meinung zu sagen. Die letzten Lebensjahre waren geprägt von zunehmenden körperlichen Einschränkungen, wobei er bis zuletzt geistig voll auf der Höhe war. Diese Schwierigkeiten hat er ohne viel Murren angenommen und versucht, sein Leben so selbstbestimmt wie möglich zu gestalten. Dankbar und großzügig gegenüber denen, die ihm dabei geholfen haben, hat er in dieser Zeit per Telefon die Kontakte außerhalb seiner häuslichen Umgebung aufrechterhalten.