Tagesablauf im Corona-Semester
Von Lukas Kedziora
- 2 Minuten - 397 WörterNachdem ich Anfang des Wintersemesters 2019/2020 aufs Frisenhaus gezogen bin, konnte ich mich schnell und mit voller Begeisterung an den durch den Stundenplan und Semesterprogramm bestimmten Tagesablauf gewöhnen und fand mich in dieser strukturierten Umgebung fast sofort zurecht. In der Woche morgens bis Nachmittags Vorlesungen und Arbeitsgemeinschaften, Austausch mit Kommilitonen, gemeinsames Mittagessen in der Mensa und abendliche Veranstaltungen auf dem Haus, sorgten für ein Semester durch welches ich keinen Zweifel hegte, mit einer akademischen Laufbahn den richtigen Weg eingeschlagen zu haben.
Doch während den Semesterferien im Februar und März 2020 zeichnete sich eine völlige und noch nie dagewesene Veränderung ab. Die Universität war über das gesamte Semester geschlossen, Treffen mit Kommilitonen höchstens zu Zweit in der Öffentlichkeit erlaubt. Der Abgabetermin einer Hausarbeit wurde um einen Monat verschoben, da benötigte Quellen zunächst online bereitgestellt werden mussten.
Vorlesungen wurden von nun an als PowerPoint-Präsentation mit Kommentar der der jeweiligen Professoren veröffentlicht, wobei jene in den meisten Fällen gut improvisierten und das beste aus der gegebenen Situation machten, andere jedoch völlig überfordert waren. Arbeitsgemeinschaften konnte man zwar belegen, diese fanden natürlich online über bekannte Programme wie Zoom oder BigBlueButton statt, was in den meisten Fällen reibungslos klappte.
Dadurch das diese Arbeitsgemeinschaften immer zu einer bestimmten Zeit anfingen, hatte man zumindest in der Hinsicht ein paar feste Termine in der Woche, geplante Veranstaltungen auf dem Haus wurden (bis auf die Convente) abgesagt oder verschoben. Man musste sich selber organisieren, was bei den meisten gut klappte. Hierbei ist in jedem Fall die gute Gemeinschaf unter Bundesbrüdern hervorzuheben, welche in Zeiten von Abstandsgeboten sich auf gemeinsame Werte und Ziele besinnend verständigte und als Wohngemeinschaft zusammenrückte.
Dadurch das die Vorlesungen online hochgeladen wurden, war man mit seiner Tagesplanung im vergleich zum Wintersemester äußerst flexibel, dieser Umstand setzte jedoch ein Höchstmaß an Selbstdisziplin voraus, welches ich zunächst auch am Anfang nicht recht erkannte, was sich jedoch durch den Austausch mit anderen Bundesbrüdern und dem erproben verschiedener Lern-Konzepte zur Mitte des Sommersemesters änderte.
Trotz des Abstandsgebotes rückte man auf dem Haus (im Rahmen der gesetzlichen Bedingungen) zusammen. Gemeinsames Kochen, Filmabende, Kartenspiele und der ein oder andere Vortrag der Bundesbrüder sorgten für Abwechslung im Gegensatz zum Lernen vor dem Computer.
Den Mitteilungen der LUH nach, soll es im Wintersemester 2020/2021 mit der Online-Lehre weitergehen. Durch die im Sommersemester gemachten Erfahrungen hoffe ich für alle Bundesbrüder auf einen guten Start ins neue Semester. In diesem Sinne:
Allzeit voran!